Samstag, 20. Oktober 2007

Die Checkmate sticht endlich in See

Endlich ist das Wetter uns guenstig gesinnt und alles gerichtet und repariert fuer unseren Aufbruch. Wir sind mittlerweile zu dritt was die Ueberfahrt um einiges entspannter machen wird. Alle kleinen Reperaruren sind fertig und eingekauft und vorgekocht haben wir auch. (Wir reisen mit dem Luxus eines Kuehlschranks und eines Tiefgefrierfachs - ein Traum zum Bier kuehlen). Und wir sind jetzt ausgestattet mit Bueschelweise Bananen, Kokosnuessen, Papayas fuer die naechste Zeit.

Ich bin mittlerweile auf Tonga herumgekommen und hab schon ganze drei von 167 Inseln gesehen (die Zahl stimmt aber nur bei Flut). Gerade eben ist uns im Taxi noch einer hintendrauf gefahren, aber die Tongans (wie heisst das auf deutsch?) sind da nicht so, erst dachten wir wir messten uns festhalten, weil der Taxifahrer jetzt sauer wird und dem Unfallfluechtigen hinterherrast, aber fuer solche Sachen sind sie hier einfach zu relaxt.

Tonga ist ein in dem Sinne einfach herrlich, faul sein ist irgendwie Ideologie und das sagen sogar die Ienheimischen, kein Mensch hat ein Problem damit irgendwo nicht nur Stunden sondern sogar Tage zu spaet zu sein. Faehren fahren willkuerlich, manchmal kommt eine - manchmal halt nicht. Aber an sich stoert das alles keinen grossen Geist.

Morgen geht es dann endlich - so Gott will los. Und ich bin erstmal gespannt wie der Ozean mit unserem Boot umgeht, und wie arg das schaukeln wird beziehungsweise wie arg mir das auf den Magen schlagen wird. Unsere Ueberfahrt wird irgendwas plus/minus zehn Tage dauern. Ich bin gespannt wie es sein wird da draussen, nur Wasser bis zum Horizont, Sterne, Wale, Haie oder was auch immer uns begegnen wird - oder nicht.

Hofft auf gutes Wetter und guenstigen Wind fuer uns und die Checkmate! Damit es uns heil und gesund bis ins Land der Langen Weissen Wolke bringt.

Montag, 15. Oktober 2007

Suedsee


Das Worst-Case-Szenario ist nun eingetreten: Das Wetter macht uns einen Strich durch die Rechnung und wir muessen leider noch eine Woche auf diesen herrlichen Inseln bleiben. Der Wind blaesst aus der falschen Richtung und das wohl die ganze kommende Woche. Ich werde daher Zeit haben noch mehr von Tonga zu erkunden. Mein Plan ist die Faehre nach Norden zu nehmen und die kleineren Inselgruppen dort zu besichtigen.


Es ist hier wirklich wie man sich die Suedsee vorstellt. Und Massentourismus gibt es in Tonga uch nicht, daher ist hier beinahe heile Welt. Und wenn man unter einer Palme am Strand liegt, hinaus auf die blaue Lagune schaut, da vergisst man einfach alles. Es ist der Wahnsinn, unbeschreiblich wirklich wie im Paradies.


Und die Riffe erst! Kristallklares Wasser, Korallen, Fische in allen Formen und Farben, Riesenmuscheln. Vorgestern ist sogar eine Schule Buckelwale am Riff vorbeigeschwommen, nur 100 m vom Strand entfernt.




Es gibt aber auch Nachteile daran hier zu sein, wobei der einzige der mir gerade einfaellt mein Schnorchel-Ruecken-Sonnenbrand ist.

Gruesse von der Insel

Dienstag, 9. Oktober 2007

Mein letzter Tag in Wellington

Puenktlich zu meinem letzten Arbeitstag, schreibt auch die Zeitung ueber mich. Zu unserer Ausstellungsreroeffnung war gestern grosses Presseaufgebot, heute abend ist Eroeffnung - ich hoffe auf das Buffet.


Hier Der New Zealand Herald mit einem Bild von einem primitiven Delphin (einem Replika um genau zu sein)- noch ohne Echolokation, erkennbar an der Schaedelform (Der Schaedel hat keine Mulde in der Strirn in der die Melone, das Ortungsorgan der Delphine und Zahnwale sitzt. Der Delphinkopf ist der knochige mit den vielen Zaehnen, der Massstab im Hitergrund, das ist der "begutachtende" Palaeontologe. Und hier noch der Artikel vom Dominion Post mit einem noch bessere gestellten Foto eines Palaeontologen und eines Elasmosauriers (einem langhalsigen Plesiosaurier).

Morgen frueh gehts dann los und am Donnerstag sitz ich unter einer Palme.

Samstag, 6. Oktober 2007

Änderung des Plans

Als ich am Donnerstagmittag mein Sandwich ausgepackt habe, mir einen Kaffee eingeschenkt hatte und mich der Lektüre des Dominion Post (Die Wellingtonier Tageszeitung, mit einem enormen dreiseitigen "World"-Teil) gewidmet hatte, war ich noch der Überzeugung ich würde nächstes Wochenende meinen Rucksack packen und die Fähre nach Süden nehmen. Eine halbe Stunde später war ich mir sicher dass nicht. Ich werde jetzt zwar nächste Woche meinen Rucksack packen, aber nicht am Sonntag sondern am Mittwoch und ich werde auch nicht die Fähre nach Picton auf der neuseeländischen Südinsel nehmen, sondern das Flugzeug in Richtung Tonga.

Um nun aufkommende Unklarheiten ganz von Anfang zu entwirren: Das ist was das Auswärtige Amt über das Königreich Tonga zu erzählen hat:


"Königreich Tonga / Kingdom of Tonga

Klima - tropisch

Lage - Inselgruppe im Südpazifik zwischen 15 und 23,5 Grad südlicher Breite sowie 173 und 177 Grad westlicher Länge

Größe - 747 qkm Landfläche, verteilt auf die vier Inselgruppen Tongatapu (mit der gleichnamigen Hauptinsel), Vava’u, Ha’apai und Niuatoputapu; insgesamt etwa 170 Inseln, 36 davon sind bewohnt

etc."


Und das ist wo Tonga liegt, wenn ihr es auf einem Globus sucht, schaut das der Maßstab groß genug ist:


Nun was passiert ist, ist dass mir eine Email ins Postfach geflattert ist, das ich die ganze Zeit gecheckt habe, wegen meinen Australienplänen, in der jemand von meinem Segelclub jemanden gesucht hat der Lust hat kommende Woche von - eben Tonga - nach Neuseeland zu segeln. Dies ist die letzte Etappe seiner Weltumsegelung. Die Reise der Checkmate, auf deutsch 'Schachmatt'.

Nun denn, einen Flug hab ich mir organisieren können, dementsprechend geht es am Donnerstag nun nach Norden in Richtung Tropen. Und dann zu neuen Abenteuern in der Südsee - quer über den Stillen Ozean.

Donnerstag, 4. Oktober 2007

Plaene

Ich stelle gerade fest, dass ich in den letzten wochen vor allem Schnee und Skibilder uns -geschichten gepostet hab. Das trifft ja irgendwie nur die halbe Wahrheit. Waehrend der Woche beschaeftige ich mich immer noch mit der Herstellung von Schotter, Dreck, Laerm und Gestank im hoeheren Auftrag der Wissenschaft im allgemeinen und der Palaeontologie im speziellen. Daneben startet bei uns im Hause naechste Woche eine Ausstellung, die dann in den kommenden zwei Jahren durch die Nation touren wird. Das Anlaufen und Vorbereiten nimmt gerade ziemlich viel Arbeitszeit in Anspruch:

Dead Precious - mal wieder eine kleine Anleihe aus dem Herrn der Ringe

Wie gesagt dieses Ding wird naechste Woche starten und gleichzeitig wird das dann auch meine letzte Woche in Wellington sein, an das ich mich doch mittlerweile ziemlich gewoehnt habe. Wenn ich meinen Rucksack halbwegs endgueltig gepackt habe, mein Zimmer ausgeraeumt, einen Haufen Buecher auf die Seereise nach Europa geschickt habe und mich von ueberfluessigen Ballast getrennt habe geht es dann fuer mich los ueber die Cook-Strasse. In Richtung Berge, Gletscher, Fjorde, Straende, Sommer, Tramps und was sonst noch wartet.
Irgendwann Ende November werde ich dann endgueltig auch Neuseeland verlassen und mein Glueck in der westaustralischen Wueste suchen. Aber bis dahin ist es noch eine ganze Weile hin und es gibt noch eine Menge zu erleben.

Montag, 1. Oktober 2007

Der Vulkan rülpst, die Erde wackelt, Seen stauen sich auf


Letzte Woche war eine geologisch ziemlich bedeutende Woche in Neuseeland. Nicht das ich etwas damit zu tun hätte, aber es kam einiges zusammen. Am letzten Mittwochabend ist Mt Ruapehu ausgebrochen. An sich hat er nur ein bisschen gerülpst und Gas abgelassen - zusammen mit einigem Dreck und ein paar Steinen - letztere haben leider einen unglücklichen Bergsteiger getroffen, der ohne böses zu ahnen in Dome Shelter auf dem Gipfel übernachtet hat. Hier ein paar Luftbilder und der Artikel aus dem Dominion Post:

Der Artikel dazu:




Der Lahar im Skigebiet






Am gleichen Tag war in den Nachrichten, dass ein Bergsturz auf der Südinsel ein Tal abgeschnitten at und es sich dort jetzt ein neuer See bildet. Und gestern hat es in der Nähe der Auckland-Inseln im Südlichen Ozean ein 7,4 Erdbeben gegeben. Das ist schon ganz ordentlich. Wegen diesem gab es auch eine Tsunami-Warnung, aber keinen Tsunami.

Und bei GNS freuen sich alle, das man die ganze Zeit im Fernsehen und in der Zeitung ist. Da jubilieren sie wohl geradezu in den oberen Stockwerken. (Wo die Leute sitzen, die das Geld zählen).

Weil das Skigebiet zum Glück nach einem Tag wieder aufgemacht hat, und die Asche nur den oberen Teil des Berges getroffen hat, konnte ich auch noch mal Schnee und Sonne abbekommen. Der Schnee schmilzt mittlerweile richtig schnell und die Bedingungen sind ziemlich frühligshaft. Böse Zungen würden von Sulz sprechen, ich nenne das feinen Firnskilauf.
Unter anderem auch weil mein Auto keinen WOF (so heißt der TÜV hier) bekommen hat und die Versicherung auch ausläuft war das der letzte Ausflug in den Schnee. Dementsprechen hat sich die Kiste auch verhalten, vollkommen undankbar. Nach 12000 km kreuz und quer über die Inseln muckt sie jetzt rum und hat Probleme anzuspringen - und das natürlich oben am Liftparkplatz, sozusagen aus heiterem Himmel. Und da standen wir nun also, nicht mal bergab wollte er mer anspringen. Mittlerweile sind wir aber heil in Wellington angekommen und dir Stadt werde ich mit diesem Auto auch nicht mehr verlassen.