Donnerstag, 6. Dezember 2007

Und morgen geh ich nach Gold suchen

Wer einmal eine wirkliche Goldgraeberstimmung sehen will - im wahrsten Sinne des Wortes - der muss sich nur aufmachen und Perth in Westaustralien, die abgelegenste Grossstadt der Welt, gelegen am Indischen Ozean besuchen.

Ich bin hier am Samstag abend nach 6 Stunden reiner Flugzeit von Wellington angekommen. Und dann habe ich mich auf Jobsuche gemacht. Nun das ist an sich ja eher keine besonders spannende sondern oft eher eine eher anstrengende Taetigkeit. Nicht so hier. Folgendes habe ich nicht erfunden und es ist wirklich war und genau so passiert:

Am Montagvormittag bin ich in das Buero einer Vermittlungsagentur marschiert und habe mich an der Rezeption vorgestellt mit den Worten: "Guten Tag, ich bin Geologe und ich suche nach einem Job." Die Reaktion war dann die, dass ich nach ungefaehr 10 Minuten, einem kurzen Gespraech und einem noch viel kuerzeren Blick auf meinen Lebenslauf und eine paar Telefonaten ein Vorstellungsgespraech fuer den naechsten Morgen hatte. Und das war nur eine Agentur. Ich hatte die Qual der Wahl zwischen mehreren Angeboten und haette mit wenig Anstrengung und ein paar mehr Firmenbesuchen noch mehr kriegen koennen.

Und heute habe ich unterschrieben und ab morgen frueh bin ich Explorationsgeologe fuer Integra Mining und ich sitze in einem Flugzeug raus in die Wueste.

Ich weiss noch nicht, wie abgelegen es da draussen sein wird, und wie die Kommmunikationsmittel im Outback sind, daher kann sein dass ich fuer die kommenden zwei Wochen erst mal von der Welt isoliert bin, vielleicht haben wir aber auch Satellitenkontakt.

Auf jeden Fall wird es spannend.....und heiss.

Dienstag, 27. November 2007

Die letzten Tage

Jetzt faengt mir wirklich an die Zeit wegzulaufen. Ich hatte ja gedacht ich haette ewig Zeit ganz viel zu sehen, als ich vor 9 Monaten angekommen bin. Und jetzt ist bald vorbei iund ich muss lebewohl zu Neuseeland, den ganzen Kiwis und all den sachen an die ich mich hier schon so gewoehnt habe sagen.

In der vergangenen Woche bin ich von Queenstown, dem Tourismuszentrum der Suedinsel, einem Staedtchen in herrlicher Lage an einem Gebirgssee nach weiter nach Sueden. Queenstown hat den gemischten Flair von Ischgl, Chamonix, und St.Anton und die entsprechenden Immobillienpreise. Dazu kommt eine unendliche Anzahl von Moeglichkeiten Geld auszugeben, mit allereli Touristenbespassungsangeboten, die es teilweise wohl wert sind teilweise aber doch hart and der Grenze zur Geldmacherei sind.

Lange hat es mich dort nicht gehalten und ich bin ueber die Berge den Routeburn Treck entlang nach Fjordland. Dann war ich fuer drei Tage kayaken auf den Fjorden, eine ueberwaeltigende Landschaft. Danach bin ich noch um meine Beine wieder zu belasten und um die Herrausforderung zu suchen fuer zwei Tage ueber den Kepler-Track, einen 70km Rundweg durch die Berge von Fjordland gewandert.

Und mittlerweile bin ich schon wieder noerdlcih des 45sten suedlichen Breitengrad in Christchurch.

Und an Photos arbeite ich noch, ich hab naemlich mein Kabel im Rucksack vergessen.....shame on me.

Samstag, 17. November 2007

Weiter nach Sueden

Nachdem ich dann wieder heil in Neuseeland war und meinen Rucksack in Wellington umgepackt hatte, musste ich weiter nach Sueden. Ich bin letzte Woche dann auf die Suedinsel uebergesetzt und habe mich langsam nach Sueden vorangearbeitet. Entlang der goldenen Straende des Abel Tasman National Parks ganz im Norden, mit Kanu und zu Fuss. Dann ueber die Naechste Bergkette in die Golden Bay und von dort vier Tage zu Fuss ueber die Berge des Kahurangi NP ueber den Heaphy-Track an die Westkueste. Eine Wanderung quer durch spektakulaere Geologie, herrliche Granite, fossilienreiche Kalke, Oelschiefer und was man sich nicht alles vorstellen kann.
Der Westkueste entlang

Dann gieng es weiter nach Sueden, ueber die alten Goldraeberstaedte und Kohlesiedlungen Westport und Greymouth entlang der Southern Alps zu den Gletschern die vom Mt Cook-Massiv herabfliessen und beinahe auf Meereshoehe herunterkommen, Franz Josef Glacier und Fox Glacier.

Und von dort aus weiter durch eine der abgelegensten Gegenden Neuseelands wieder hinueber und hinauf in die Berge. Und das ist wo ich jetzt gerade bin. In Central Otago. Und morgen geht es ueber den Roseburn Track nach Fjordland, der suedlichsten Provinz der Insel aufbrechen.
Mittlerweile schon beinahe 24 Breitengrade - Teil III

An einem Sonntag sollte es nun endgueltig losgehen. Aber als die Abfahrt nun dann eh schon mal wieder einen Tag aufgeschoben war, konnten wir uns auch am Sonntagmirgen auch noch das Rugby-Worldcup Finale anschauen. Ich verstehe ja mittlerweile sogar wie dieses Spiel funktioniert, aber irgendwie bin ich trotzem nicht so ganz scharf drauf mit diesen Stiernacken auf dem Feld zu tauschen. Jedenfalls gab es schlussendlich eine Revange der Suedhmisphaere und Suedafrika hat England zerlegt. Die All Blacks waren ja schon im Viertelfinale rausgeflogen. (Was ist der Unterschied zwischen einem Teebeutel und den All Blacks? - Einer bleibt laenger im Cup......ein Witz ueber den nur wenige Kiwis lachen koennen.)

Nun lichteten wir den Anker, bzw. loessten die Leinen aber nur um eine knappe halbe Stunde spaeter wieder den Anker rauszulassen, um am naechsten Morgen endgueltig die Insel zu verlassen. Wir legten die restlichen Devisen noch in Bier an und ueberredeten die Wirtin der Strandbar der vorgelagerten Insel uns noch zwei Laib Brot zu verkaufen. Und dann folgte die letzte ruhige Nacht. Auch die Naechte vor Anker und im Ahfen sind nicht wirklich normal, da man aufgrund der engen Kojen bei jedemmal umdrehen aufwacht.

Und dann gieng es endlich los. Durch einen engen Kanal hinaus durch das Korallenriff, der Motor kaempfte ziemlich mit der hereinkommenden Flut und die Palmen wurden immer kleiner. Dann gieng es noch herum um das Kap und wir nahmen Kurs auf Neuseeland. Kurs 212 (das sind Winkelgrade zu Nord)- und wir hielten diesen Kurs fuer 9 Tage.

Und dann merkt man langsam wie alles wackelt und schaukelt. Zuerst ist es unpraktisch, aber nach einer Weile macht der Gleichgewichtssinn nicht mehr mit. Der Magen dreht sich um und es geht einem einfach hundsmiserabel. Und dann wird Neptun geopfert und die Fische gefuettert. Das ist das einzige das hilft. Hunger hat man keinen und nur etwas zu trinken kostet eine gewaltige Ueberwindung und Anstrengung. Daher faengt dann auch bald das Kopfweh an weil man anfaengt zu dehydrieren.

Angeblich soll Ingwer gegen Seekrankheit helfen, roh gekaut, karamelisiert, als Tee, Ingwerkekse. Bei mir hatte dieses Zeug nachher den gegenteiligen Effekt, ich werde es wohl mein leben lang nicht mehr riechen koennen. Mir kommt es mittlerweile schon hoch nur an Ingwer zu denken oder die Aufschrift "Gingersomething" zu lesen. War also nichts. Das einzige was hilft ist Augen zu und durch, versuchen zu schlafen bis es vorbei ist.

Es war dann auch wirklich besser am dritten Tag. Der Koerper hatte sich langsam an das schaukelnde Schiff gewoehnt und der Hunger kam wieder. Leider auch eine Sturmfront, die dann ueber uns hinweggefegt ist mit Windgeschwindigkeiten von 45 Knoten (Seemeilen/h ~70 km/h). Dann war es wieder unangenehm, weil es jetzt wirklich gewackelt hat und ab und zu kommt eine Welle quer und knallt so richtig gegen das Schiff und es gibt einen Riesenschlag und alles steht quer. Das ist vor allem nervig.

Leider hatten wir wenig Glueck mit dem Wetter. Zwei Sturmfronten sollten uns begegnen. Beide ziemlich unvorhergeatgt bzw viel frueher als vorhergesagt. Aber man kann nur durch, viel laesst sich da nicht tun.

Da wir zu dritt an Bord waren konnten wir nachts mit 2h Schichten segeln. Das ist an sich das anstrengenste am Bordleben. Wir hatten zwar einen Autopiloten aber der sollte beaufsichtigt werden, da er manchmal ausflippt und schnell eingegriffen werden muss. Wenn es eine ruhige Nacht ist gibt es nicht viel zu tun. Sterne angucken, den Horizont nach Lichtern absuchen die sowoeso nicht kommen, weil einfach niemand dort draussen ist.

Die Checkmate ist fuer eine Segeljacht relativ gross, natuerlich nicht zu vergleichen mit Millionenteuren Superjachten, sondern eher langsam, aber dafuer mit relativ viel Platz und einem geschlossenen Cockpit - was ich nachher ziemlich zu schaetzen lernte. Sie wiegt 32 Tonnen und hat einen Betonrumpf - ja richtig gelesen, aus Stahlbeton. Einen kraeftigen Dieselmotor - dazu spaeter mehr, mehrere Tonnen Diesel an Bord und zwei Tonnen Wasser. Wobei Tony das Wasser seit Tahiti nicht mehr aufgefuellt hatte un es schon ziemlich abgestanden und schal geschmeckt hat. Irgendwie war das wie vor Madagskar: In den Faessern faulte das Wasser - nur war die Pestilenzrate bei uns niedriger und es gieng auch keiner ueber Bord.

Das Abenteuer hatte aber eben erst begonnen. Puenktlich zum hereinbrechenden Sturm brach naemlich auch der Motor zusammen, oder eher er gab seinen Geist auf. Und ddas bedeutete hinunter in den Maschinenraum, dunkel, oelig und es wird einem nach einer Weile dort unten bei allem rollen und stampfen einfach irgendwann wieder ganz anders. Und diese Pechstraehne setzte sich fort, erst verreckte der Anlasser, dann der Ersatzanlasser und so weiter und so fort. Der Grund des Uebels war der Auspuff. Da der Motor eigentlich ein Traktormotor ist und maritimisiert wurde - also fuer den Einsatz in einem Boot umgebaut wurde - was uebrigens meistens der Fall ist bei sehr vielen Bootmotoren - ist die Konstruktion etwas bloede.

Ein Bootsmotor wird gekuehlt mit Seewasser, das an Bord gepumpt wird und ueber einen Waermetauscher das Kuelwasser kuehlt. Danach verlaesst es das Boot wieder ueber den Auspuff. Man kann sich die korrosive Wirkung von Seewasser in Verbindung mit Abgasen vorstellen. Unser Auspuff war nun ueber dem Anlasser und ist durchgerostet. So, das hies ein permanenter Strom Salzwasser plaetscherte ueber den Anlasser in die Bilge, die Bilgenpumpe hatte schwehr zu arbeiten und irgendwann verreckt der beste Elektromotor im Salzwasser. So verlies uns unser Antrieb nach mehreren Tagen und verschiedenen Rettungsversuchen vollends un wir waren auf unsere Segel und den Wind angewiesen.


Fortsetzung folgt....

Freitag, 9. November 2007

15 Grad nach Sueden Teil II

Mittlerweile bin ich noch weiter im Sueden, habe Wellington hinter mit gelassen und die Cook-Strasse ueberquert. Gestern und heute hatte ich zwei herrliche Tage bei grossartigem Sonnenschein im Abel Tasman National Park und morgen geht es ueber die Berge an die Westkueste ueber den Heaphy-Track. doch dazu spaeter mehr.


Auf die Fortsetzung ueber meine Segelei muesst ihr leider ncoh eine Weile warten, es tut mir furchtbar leid. Aber seit ich wirklich am reisen bin und gar keine Verpflichtungen mehr habe, habe ich weniger Zeit den jeh und komm vor lauter tollen Sachen die ich sehe und erleben kaum mehr zu irgendwas. Und die meisten Plaetze wo es wirklich toll ist, haben leider keinen Internetanschluss, geschweigeden Handy oder gar Radioempfeng - willkommen in Neuseeland.

Aber auf die Anfrage ueber die Naechte an Bord. Ja es bleibt immer jemand wach, damit man nicht abtreibt und irgendwo landet. Auch der wind kann sich aendern oder aehnlcihes, auf das man schnell reagieren muss. Da wir zu dritt waren konnten wir 2h Wachen schieben, was wiederum hiess, dass man doch immer wieder Schlaf bekommt. Es ist deshalb nicht wirklich schlimm, da man tagsueber viel Zeit hat Schlaf nachzuholen.

Und jetzt laeuft meine Zeit ab...

Sonntag, 4. November 2007

15 Breitengrade nach Süden - Teil I


Von Tonga nach Neuseeland segeln. 15 Breitengrade, oder knapp über tausend Meilen. Ist das eine verrückte Idee und ein Riesenabenteuer oder einfach nur verrückt in einem 15m langen Boot einen Ozean zu überqueren. Es ist wohl beides, aber in den letzten drei Wochen habe ich noch verrücktere Dinge gesehen und Leute die das noch erschweren indem sie das ganze in noch kleineren Booten oder alleine - one handed - machen. Und diese Typen sind auch nicht mehr oder weniger verrückt oder durchgedreht als so manchen den ich kenne der irre Sachen in den Bergen oder sonstwo an Land macht. Die Erfahrungen die ich gemacht habe sind teilweise kaum zu beschreiben und teilweise einfach schwierig zu erklären. Bevor es losging konnte ich mir kaum vorstellen, was für ein Gefühl es ist mitten auf dem Ozean zu sein und nur Wasser am Horizont zu sehen. Das Gefühl ist nicht wirklich komisch und man kann seltsamerweise ziemlich gut schlafen , mit dem Gedanken, das das nächste Land ein paar Kilometer weit weg ist - nach unten. Eine andere Erfahrung die ich gemacht habe ist die schiere Größe dieses Planeten und das Ausmass dass die Ozeane haben. Diese von oben betrachtete Wasserwüste. Auf der Karte oder auf dem Globus sieht das alles so nahe beieinander aus und wenn man die Distanz dann segelt, mit einer Geschwindigkeit von 3-6 Knoten (Seemeilen ~1,8km/Stunde) segelt dann wird das alles grösser aber irgendwie kommt es in Relation zueinander. Vor allem da auf unser Reise sich auch noch das Klima deutlich verändert hat und man von Nacht zu Nacht immer mehr Kälte zu spüren hatte. Tonga ist tropisch und ein Hemd braucht man nur um sich vor der hautschälenden Sonne zu schützen, nachts schwitzt man sowieso. Und im fruehjährlichen Norden von Neuseeland braucht man nachts Socken, freut sich über lange Hosen und einen Fleece und eine Windjacke.
Auch die Wasserwüste ist wenn man sie durchquert anders als man sich erträumen kann. Es ist wie eine andere Welt. Die Korallenriffe um die tropischen Inseln sind von über Wasser nur durch die Brandung die sich an ihnen bricht zu erkennnen aber unter Wasser einfach überwältigend. Und wenn man bei klarem Wasser, welches draußen auf dem Ozean eine unglaublich tiefe Bläue hat und Windstille, welche wir mehrere Tage erleben (durften) hinuntersieht, dann sieht man das Leben unter einem vorbeiziehen: Quallen, Salpen, überraschend wenig Fische aber dafür auch mal einen Hai der sich neugierig dem Angelköder nähert. Und nachts ist der Eindruck wieder ein anderer. Scheint der Vollmond ist es auf dem Wasser so hell, das man beinahe ein Buch lesen kann. Steht der Mond nicht am Himmel, leuchten hunderttausende Sterne und ziehen langsam ihre Bahn über der Himmel. Da man nachts mehrfach Zeit hat sich das Spektakel anzuschauen und zu genießen, erkennt man auch diese Bewegung, so wie die der Sonne am Tag. Ein Lichtspektakel gibt es aber nicht nur am Himmel, mit unglaublichen Sonnenaufgängen, -untergängen und Sternen- und Mondlicht sondern auch im Wasser. All das Plankton, das am Tag einfach ungesehen in seiner ziemlich wässrigen Konsistenz oder einzelligen Mickrigkeit einfach unbeachtet vorbeizieht, leuchtet nachts und blitzt in Wellen und im Kielwasser. Wie eine Spur die sich im Wasser hinter dem Boot bildet. Manchmal auch ein großer Lichtfleck weiter weg, aber was genau hier lockt oder schockt, kann man nur erahnen.





Ich bin relativ überraschend an dieses Abenteuer gekommen. Über den Winter habe ich von der Uni aus einen Segelkurs in Wellington gemacht. Ich hab zwar einiges gelernt aber es war schon manchmal hart, weil das Wasser in Wellington im Winter schon unangenehm kalt ein kann - auch mit Neoprenanzug. Auf jeden Fall hatte ich den Eindruck, dass ich vor allem in der Lage bin einen Dingi mit Wasser zu füllen oder zum Kentern zu bringen. In einem So kleinen vier-Meter Boot geht alles eben ziemlich schnell und eine Bö kann katastrophale Auswirkungen haben. Also einen umschmeißen, wenn man sich zu blöd anstellt. Nichtsdestotrotz habe ich mich nicht abschrecken lassen und als ich vor vier Wochen eine Mail bekommen habe, ob ich denn Lust hätte eine Blue-Ocean Passage mitzusegeln, habe ich nicht lange überlegt. Keine Woche später war ich im Inselkönigreich Tonga wo ich mir die Südseesonne - solange sie zu sehen war - auf die Haut scheinen lassen. Es ist nämlich auch in der Südsee so, dass die ganzen Postkartenbilder immer an Tagen mit schönem Wetter geschossen werden, graue Tage sind gar nicht selten, wenn sie auch nicht wirklich kalt sind.






Nach drei Stunden Flug von Auckland landete ich auf diesem mickrigen Eiland umgeben von ganz viel Ozean, an sich ein Wunder wie die das immer wieder finden. Noch in Auckland erreichte mich die Nachricht, dass unser Auslegerbaum gebrochen war und wir daher eine Weile auf der Insel bleiben müssten, das konnte ich jetzt aber nicht wirklich schlimm finden. In der nächsten Woche kam dann das benötigte Ersatzteil mit unserem dritten Mann Setan an und das Ding konnte geschweißt werden. Es hat auch gehalten bis ans Ende und - zum Glück - hat unsere Takelage alles ausgehalten und so stand -Wind gegeben - unserer Heimreise nichts mehr im Wege.


Am 20. Oktober wollten wir dann in See stechen, Vorräte waren gekauft, wir hatten uns sogar direkt bei der örtlichen Brauerei mit Bier eingedeckt. Irgendwann dachten wir wir hätten zuviel Bier gekauft uns uns verkalkuliert, aber wie es sich dann ergab, gab es später genug Gründe Bier zu trinken und die Seekrankheit stand dem auch nicht mehr im Wege, und als wir später bei Flaute dahindümpelten, waren wir schon froh wenigstens genug Gerstensaft dabei zuhaben. Außerdem hatten wir uns mit Papayas und einer Staude grüner Bananen versorgt (1,50 Euro - dafür bekommt man zuhause eine einzige Banane), die unterwegs allmählich reiften und uns bis zum letzen Tag reichten.

Fortsetzung folgt...


Von Tonga nach Neuseeland - Album

Freitag, 2. November 2007

Fester Boden

Seit vier Stunden habe ich wieder festen Boden unter den Fuessen, was fuer ein Gefuehl. Ich komme mir vor wie in einer anderen Welt. Und ich hab mehr erlebt in den letzen zwoelf Tagen als ich mir vorzustellen wagte, aber dazu spaeter mehr und in Details. Im Moment bin ich etwas ueberwaeltigt von meinem ueberlaufenden Posteingang und der staendigen Wellenbewegung des Bodens unter mir.

Es geht mir gerade dermassen gut es ist ein unbeschreibliches Gefuehl. Jetzt muss ich mir aber erst mal eine Dusche und ein Bett suchen und dann wirds mir wohl noch viel besser gehen. Und wenn ich meine Akkus und die meiner Kamera geladen habe, dann gibt es an dieser Stelle mehr.

Und an alle die mir ueber die verschiedensten Wege in Abwesenheit und Unerreichbarkeit zum Geburtstag gratuliert haben schon mal vielen Dank, und ich kuemmere mich spaeter um die weitere persoenlichere Korrespondenz. Poseidon hat sich uebrigens nicht lumpen lassen und es ordentlich rocken lassen am 24, diesen Geburtstag werde ich niemals vergessen!

Samstag, 20. Oktober 2007

Die Checkmate sticht endlich in See

Endlich ist das Wetter uns guenstig gesinnt und alles gerichtet und repariert fuer unseren Aufbruch. Wir sind mittlerweile zu dritt was die Ueberfahrt um einiges entspannter machen wird. Alle kleinen Reperaruren sind fertig und eingekauft und vorgekocht haben wir auch. (Wir reisen mit dem Luxus eines Kuehlschranks und eines Tiefgefrierfachs - ein Traum zum Bier kuehlen). Und wir sind jetzt ausgestattet mit Bueschelweise Bananen, Kokosnuessen, Papayas fuer die naechste Zeit.

Ich bin mittlerweile auf Tonga herumgekommen und hab schon ganze drei von 167 Inseln gesehen (die Zahl stimmt aber nur bei Flut). Gerade eben ist uns im Taxi noch einer hintendrauf gefahren, aber die Tongans (wie heisst das auf deutsch?) sind da nicht so, erst dachten wir wir messten uns festhalten, weil der Taxifahrer jetzt sauer wird und dem Unfallfluechtigen hinterherrast, aber fuer solche Sachen sind sie hier einfach zu relaxt.

Tonga ist ein in dem Sinne einfach herrlich, faul sein ist irgendwie Ideologie und das sagen sogar die Ienheimischen, kein Mensch hat ein Problem damit irgendwo nicht nur Stunden sondern sogar Tage zu spaet zu sein. Faehren fahren willkuerlich, manchmal kommt eine - manchmal halt nicht. Aber an sich stoert das alles keinen grossen Geist.

Morgen geht es dann endlich - so Gott will los. Und ich bin erstmal gespannt wie der Ozean mit unserem Boot umgeht, und wie arg das schaukeln wird beziehungsweise wie arg mir das auf den Magen schlagen wird. Unsere Ueberfahrt wird irgendwas plus/minus zehn Tage dauern. Ich bin gespannt wie es sein wird da draussen, nur Wasser bis zum Horizont, Sterne, Wale, Haie oder was auch immer uns begegnen wird - oder nicht.

Hofft auf gutes Wetter und guenstigen Wind fuer uns und die Checkmate! Damit es uns heil und gesund bis ins Land der Langen Weissen Wolke bringt.

Montag, 15. Oktober 2007

Suedsee


Das Worst-Case-Szenario ist nun eingetreten: Das Wetter macht uns einen Strich durch die Rechnung und wir muessen leider noch eine Woche auf diesen herrlichen Inseln bleiben. Der Wind blaesst aus der falschen Richtung und das wohl die ganze kommende Woche. Ich werde daher Zeit haben noch mehr von Tonga zu erkunden. Mein Plan ist die Faehre nach Norden zu nehmen und die kleineren Inselgruppen dort zu besichtigen.


Es ist hier wirklich wie man sich die Suedsee vorstellt. Und Massentourismus gibt es in Tonga uch nicht, daher ist hier beinahe heile Welt. Und wenn man unter einer Palme am Strand liegt, hinaus auf die blaue Lagune schaut, da vergisst man einfach alles. Es ist der Wahnsinn, unbeschreiblich wirklich wie im Paradies.


Und die Riffe erst! Kristallklares Wasser, Korallen, Fische in allen Formen und Farben, Riesenmuscheln. Vorgestern ist sogar eine Schule Buckelwale am Riff vorbeigeschwommen, nur 100 m vom Strand entfernt.




Es gibt aber auch Nachteile daran hier zu sein, wobei der einzige der mir gerade einfaellt mein Schnorchel-Ruecken-Sonnenbrand ist.

Gruesse von der Insel

Dienstag, 9. Oktober 2007

Mein letzter Tag in Wellington

Puenktlich zu meinem letzten Arbeitstag, schreibt auch die Zeitung ueber mich. Zu unserer Ausstellungsreroeffnung war gestern grosses Presseaufgebot, heute abend ist Eroeffnung - ich hoffe auf das Buffet.


Hier Der New Zealand Herald mit einem Bild von einem primitiven Delphin (einem Replika um genau zu sein)- noch ohne Echolokation, erkennbar an der Schaedelform (Der Schaedel hat keine Mulde in der Strirn in der die Melone, das Ortungsorgan der Delphine und Zahnwale sitzt. Der Delphinkopf ist der knochige mit den vielen Zaehnen, der Massstab im Hitergrund, das ist der "begutachtende" Palaeontologe. Und hier noch der Artikel vom Dominion Post mit einem noch bessere gestellten Foto eines Palaeontologen und eines Elasmosauriers (einem langhalsigen Plesiosaurier).

Morgen frueh gehts dann los und am Donnerstag sitz ich unter einer Palme.

Samstag, 6. Oktober 2007

Änderung des Plans

Als ich am Donnerstagmittag mein Sandwich ausgepackt habe, mir einen Kaffee eingeschenkt hatte und mich der Lektüre des Dominion Post (Die Wellingtonier Tageszeitung, mit einem enormen dreiseitigen "World"-Teil) gewidmet hatte, war ich noch der Überzeugung ich würde nächstes Wochenende meinen Rucksack packen und die Fähre nach Süden nehmen. Eine halbe Stunde später war ich mir sicher dass nicht. Ich werde jetzt zwar nächste Woche meinen Rucksack packen, aber nicht am Sonntag sondern am Mittwoch und ich werde auch nicht die Fähre nach Picton auf der neuseeländischen Südinsel nehmen, sondern das Flugzeug in Richtung Tonga.

Um nun aufkommende Unklarheiten ganz von Anfang zu entwirren: Das ist was das Auswärtige Amt über das Königreich Tonga zu erzählen hat:


"Königreich Tonga / Kingdom of Tonga

Klima - tropisch

Lage - Inselgruppe im Südpazifik zwischen 15 und 23,5 Grad südlicher Breite sowie 173 und 177 Grad westlicher Länge

Größe - 747 qkm Landfläche, verteilt auf die vier Inselgruppen Tongatapu (mit der gleichnamigen Hauptinsel), Vava’u, Ha’apai und Niuatoputapu; insgesamt etwa 170 Inseln, 36 davon sind bewohnt

etc."


Und das ist wo Tonga liegt, wenn ihr es auf einem Globus sucht, schaut das der Maßstab groß genug ist:


Nun was passiert ist, ist dass mir eine Email ins Postfach geflattert ist, das ich die ganze Zeit gecheckt habe, wegen meinen Australienplänen, in der jemand von meinem Segelclub jemanden gesucht hat der Lust hat kommende Woche von - eben Tonga - nach Neuseeland zu segeln. Dies ist die letzte Etappe seiner Weltumsegelung. Die Reise der Checkmate, auf deutsch 'Schachmatt'.

Nun denn, einen Flug hab ich mir organisieren können, dementsprechend geht es am Donnerstag nun nach Norden in Richtung Tropen. Und dann zu neuen Abenteuern in der Südsee - quer über den Stillen Ozean.

Donnerstag, 4. Oktober 2007

Plaene

Ich stelle gerade fest, dass ich in den letzten wochen vor allem Schnee und Skibilder uns -geschichten gepostet hab. Das trifft ja irgendwie nur die halbe Wahrheit. Waehrend der Woche beschaeftige ich mich immer noch mit der Herstellung von Schotter, Dreck, Laerm und Gestank im hoeheren Auftrag der Wissenschaft im allgemeinen und der Palaeontologie im speziellen. Daneben startet bei uns im Hause naechste Woche eine Ausstellung, die dann in den kommenden zwei Jahren durch die Nation touren wird. Das Anlaufen und Vorbereiten nimmt gerade ziemlich viel Arbeitszeit in Anspruch:

Dead Precious - mal wieder eine kleine Anleihe aus dem Herrn der Ringe

Wie gesagt dieses Ding wird naechste Woche starten und gleichzeitig wird das dann auch meine letzte Woche in Wellington sein, an das ich mich doch mittlerweile ziemlich gewoehnt habe. Wenn ich meinen Rucksack halbwegs endgueltig gepackt habe, mein Zimmer ausgeraeumt, einen Haufen Buecher auf die Seereise nach Europa geschickt habe und mich von ueberfluessigen Ballast getrennt habe geht es dann fuer mich los ueber die Cook-Strasse. In Richtung Berge, Gletscher, Fjorde, Straende, Sommer, Tramps und was sonst noch wartet.
Irgendwann Ende November werde ich dann endgueltig auch Neuseeland verlassen und mein Glueck in der westaustralischen Wueste suchen. Aber bis dahin ist es noch eine ganze Weile hin und es gibt noch eine Menge zu erleben.

Montag, 1. Oktober 2007

Der Vulkan rülpst, die Erde wackelt, Seen stauen sich auf


Letzte Woche war eine geologisch ziemlich bedeutende Woche in Neuseeland. Nicht das ich etwas damit zu tun hätte, aber es kam einiges zusammen. Am letzten Mittwochabend ist Mt Ruapehu ausgebrochen. An sich hat er nur ein bisschen gerülpst und Gas abgelassen - zusammen mit einigem Dreck und ein paar Steinen - letztere haben leider einen unglücklichen Bergsteiger getroffen, der ohne böses zu ahnen in Dome Shelter auf dem Gipfel übernachtet hat. Hier ein paar Luftbilder und der Artikel aus dem Dominion Post:

Der Artikel dazu:




Der Lahar im Skigebiet






Am gleichen Tag war in den Nachrichten, dass ein Bergsturz auf der Südinsel ein Tal abgeschnitten at und es sich dort jetzt ein neuer See bildet. Und gestern hat es in der Nähe der Auckland-Inseln im Südlichen Ozean ein 7,4 Erdbeben gegeben. Das ist schon ganz ordentlich. Wegen diesem gab es auch eine Tsunami-Warnung, aber keinen Tsunami.

Und bei GNS freuen sich alle, das man die ganze Zeit im Fernsehen und in der Zeitung ist. Da jubilieren sie wohl geradezu in den oberen Stockwerken. (Wo die Leute sitzen, die das Geld zählen).

Weil das Skigebiet zum Glück nach einem Tag wieder aufgemacht hat, und die Asche nur den oberen Teil des Berges getroffen hat, konnte ich auch noch mal Schnee und Sonne abbekommen. Der Schnee schmilzt mittlerweile richtig schnell und die Bedingungen sind ziemlich frühligshaft. Böse Zungen würden von Sulz sprechen, ich nenne das feinen Firnskilauf.
Unter anderem auch weil mein Auto keinen WOF (so heißt der TÜV hier) bekommen hat und die Versicherung auch ausläuft war das der letzte Ausflug in den Schnee. Dementsprechen hat sich die Kiste auch verhalten, vollkommen undankbar. Nach 12000 km kreuz und quer über die Inseln muckt sie jetzt rum und hat Probleme anzuspringen - und das natürlich oben am Liftparkplatz, sozusagen aus heiterem Himmel. Und da standen wir nun also, nicht mal bergab wollte er mer anspringen. Mittlerweile sind wir aber heil in Wellington angekommen und dir Stadt werde ich mit diesem Auto auch nicht mehr verlassen.

Freitag, 21. September 2007

Frühlingsanfang

Dieses Wochenende wird die Sonne den Äquator überqueren und die Tage werden auf der Südhalbkugel wieder länger als auf der Nordhalbkugel werden. Und in Wellington hat sich der Frühling diese Woche schon so richtig ordentlich angekündigt. Unüblich für hier gab es keinen Tag mir heftigem Wind und die immer stärker werdende Sonne wärmt endlich wieder richtig. Alle Blumen blühen und ein richtiger Frühlingsduft liegt in der Luft. Der letzte Samstag war der erste Tag an dem das mit Segeln verbundene Nasswerden nicht eklig sondern richtig erfrischend war und auch das Kentern eher ein lustiges als ein kaltes Erlebnis war. Und auch abends kann man wieder vor die Tür ohne zu frieren sondern es gibt herrliche laue Frühlingsnächte. Und die erste Beachparty des Jahres hat sich für kommendes Wochenende angekündigt, und das Wetter wird wohl halten.

Das allerbeste an diesem Frühlingsanfang ist aber die Tatsache, dass damit für mich ein 365taegige Perdiode mit Tageslängen über zwölf Stunden anfängt. Ein Permanenter Sommer über ein ganzes Jahr, ich muss nur der Sonne zum richtigen Zeitpunkt hinterherreisen.

Sonntag, 9. September 2007

Noch mehr Impressionen aus dem Winter

Winterimpressionen

Freitag, 7. September 2007

Fruehlingssonne, Schnee, Vulkane

Nachdem der Wetterbericht so vorzueglich audgefallen ist fuer die kommenden drei Tage und ich auch meine saemtlichen Aufgaben fuer die Woche (photographierenn von 300 Steinbloecken mit kreidezeitlichen Pflanzenfossilien) schnell abgearbeiett habe und niemand da war, der mir neue geben konnte musste ich dem Schnee entgegenfahren und das ist bisher nicht zu bereuhen. Das Wetter ist gigantisch, Schnee gibt es jetzt gegen Ende des Winters auch genug. Es stimmt einfach alles. Und die Vulkans sind auch mal wirklich zu sehen.

Es empfiehlt sich frueh auf der Piste zu sein, da es am Nachmittag erstens warm wird und der Schnee gewaltig auffirnt - nicht schlimm gerade ruichtig und zweitens wirds auch voll. Jetzt am Wochenende wirds wohl noch voller.
Um dem Trubel an der unteren Berghaelfte zu entgehen bin ich nach oben hin geflohen, hab meine Ski auf den Rucksack gepackt und den Gipfel erklommen. Zum Mittagessen war ich oben und konnte mein erdnussbutter-Kaese Sandwich auf dem hoechsten Punkt der Insel mit Fernsicht auf zwei andere Vulkane, schneebedeckte Gebirgszuege sowie dem Meer an zwei Seiten geniessen. Der Gipfel vom Mt Ruapehu ist wohl der einzige Punkt auf der Nordinsel von wo aus man Tasmansee und Pazifik auf einmal sieht.

Danach stuerzte ich mich in den noch jungfraeulichen Gipfelhang und war viel zu schnell unten. Aber die Abfahrt war den Schweiss wert - jeden einzelnen Tropfen.

Unbenanntes Album

Montag, 3. September 2007

Tramping


Nun könnt ich ja erzählen, wo ich am Wochenende genau war, über welche Bergrücken ich geschwitzt bin welche Gipfel wir (nicht) bestiegen haben und von wo nach wo wir wann wue lange gelaufen sind. Mach ich jetzt nicht, weil es langweilig für die wäre die nicht wissen wo die verschiedenen Bergrücken und Hütten in den Tararuas sind. Daher eine kleine Erklärung verschiedener wichtiger Begriffe die für das Überleben und Genießen of the Great Outdoors in Neuseeland von Belang sind. Kommt in loser, willkürlicher Reihenfolge:


Fellow Trampers im Busch


Tramping: Sportart, eine Art Kiwi-Nationalsport. Ein Tramper ist erkennbar an einem oft überdimensioniert erscheinenden Rucksack, kurzen Hosen bei jedem Wind und Wetter (bei Kälte helfen lange Unterhosen), Gamaschen und einer Schlammkruste (siehe unter Schlamm). Tramper kann man beinahe überall treffen, je weiter weg von der Zivilisation, desto auffälliger ist ihr Geruch.

Schlamm: allgegenwärtig, NZ ist gesegnet mit diesem Ambrosia der Erde, seine einzigartige Geologie (siehe Grauwacke) und sein Klima (siehe Regen) tragen zu einer permanenten Versorgung nahezu aller Regionen mit selbigem bei. Macht beim gehen herrliche Geräusche und nach einer Weile gewöhnt man sich auch an den Dreck.

Schlamm in seiner heißesten und vielleicht aufregendesten Form


DOC: Department of Conservation, nationale Naturschutzbehörde. Zuständig für alles was an Land kreucht und fleucht und wächst und auch für touristische INfrastruktur. Vom Kiwi zum Parkranger, vom Vulkan zur Hütte.


Wegmarkierungen durch den Busch


Grauwacke: Gestein das das Fundament von ganz NZ ausmacht an sich ein dreckiger Sandstein mit viel Tonmineralen. Entstand vor langer Zeit als Schutthaufen vor dem Australischen Kontinentrand, machte sich selbstständig und wurde und wird heftig zerknautscht zwischen den tektonischen Platten. Teilweise metamorph meistens aber nur zerbröselt und zerrieben. Zerfällt oft schon beim schief anschauen, daher Hauptursache für Schlamm.

Tararua Range: Mittelgebirge direkt nördlich von Wellington, lieblingsziel vieler wellingtonischen Tramper
.


Bush: Urwald, dichteste Ansammlung von Bäumen, Farnen, Baumfarnen, Moos, Flechten, Pilzen etc. In weiten Teilen zerstört, abgefackelt und zu Schafweide umfunktioniert. Nur in abgelegen, unwegsamen und steilen Gebieten erhalten. Oft unglaublich schlammig, vielfältig, grün und beeindruckend.


Kiwi: Flugunfähiger Vogel oder menschlicher Einwohner Neuseelands (dann auch flugunfähig). Nationalsymbol aber leider hochgradig bedroht durch diverse eingeschleppte Pests z.B. Opppsums. Ironischerweise in seiner Flugunfähigkeit auch das Hoheitszeichen der Neuseeländischen Luftwaffe.

Bushbashing: Durchqueren oder andersweitiges begehen des Bushes ohne dabei existierenden Wegen zu folgen. In diesem reinen Sinne keine politisch-satirische Aktivität gegen Präsidenten von Nordamerikanischen Großmächten.

Haengebruecke: Notwendig um Flüsse ab einer gewissen Größe zu überqueren. Teilweise mitten im Nirgendwo errichtet von DOC. Sehr nützlich um der mit einer Flussdurchquerung zu Fuß verbundenen Nässe zu entgehen. Nicht nur der Bequemlichkeit wegen, auch der nicht zu verleugnenden Gefahr gegenüber in wegen Regen angeschwollenen Flüssen zu ertrinken.


Flussquerungen: Spaßige Angelegenheit, manchaml mehrmals oder ständig nötig um einem Fluss im stetigen hin-und-her
durch den Busch zu folgen. Meist mit Nässe verbunden. Auch schwimmen kann vorkommen, weniger spaßig bei Kälte, Dunkelheit oder Regen.

Mitre River


Regen: Niederschlag von H2O in kondensierter Form, flüssig. Meist nass. Häufiges Phänomen in Neuseeland, kann zu jeder Tages- und Nachtzeit zuschlagen ohne Vorwarnung un plötzlich.


Am gleichen Tag aufgenommene Bilder vom Wellington Harbour


Nässe: Zustand des mit H2O getränkt seins. Kann von oben kommen (Regen), von unten (Flussquerungen), von vorne, hinten der Seite, überall (beim Bushbashing). Auch oft mit Schlamm verbunden, die beiden sind irgendwie so was wie Geschwister.

Ertrinken: Häufigste Todesursache für Tramper in Neuseeland, wegen der unvorhersagbarkeit des Wetters und den dann schnell steigenden Flüssen.

Sonntag, 26. August 2007

Gedankengänge zu aktuellen Entwicklungen


Ja da hauen sie alle ab, so schnell kann das alles gehen. Ist nicht wirklich lange her, da sitzen si alle noch in der schwäbischen Industrieprovinz, drücken die Schulbank in der Perle des Filstals und träumen von der großen weiten Welt. Kaum dreht man sich um, passt mal kurz nicht auf oder ist für ne Weile weg, da verteilen sie sich alle in dieserjener großen weiten. Erst erweitert sich der Horizont in die verschiedenen Ecken und Zentren - geistig, wirtschaftlich und kulturelle - des großartigen südwestdeutschen Bundeslandes, oder gar noch weiter über tiefe kulturelle Klüfte hinüber gleichmäßig über die wiedervereinigte Republik.

Und jetzt kaum ist man selbst ein Stück weg, am Ende der Welt dem Punkt von wo aus man nicht mehr weiter weg gehen kann, um geographisch zu sprechen. Weil es keine Möglichkeit gibt seinen eigenen Tellerrand - reisenderweise jedenfalls - weiter zu dehnen ohne von irgenwoher gewaltige Zuschüsse zu bekommen oder im Lotto zu gewinnen. Wie man sich also versieht, sind sie verteilt, auf allen möglichen Kontinenten, oder sie sind auf dem besten Wege dorthin. Hinaus über sämtliche sieben Weltmeere und alle anderen die man seither entdeckt beziehungsweise definiert hat. Und die arme große Koalition in Berlin oder in ihrer Sommerresidenz im Grünen leidet unter Fachkräftemangel, da gluckert er, der Brain-Drain. Wo es wohl herkommt? Die meisten kommen wohl schon zurück, aber die Möglichkeiten sind größer geworden. Und in diesem 21. Jahrhundert da geht das alles so schnell und unkompliziert. Mails schreiben geht von jeder Seite von jedem Ozean gleichschnell wie von Baden nach Württemberg, telefonieren kann man umsonst, solange das System nicht zusammenbricht - aber früher soll es auch begrenzte Leitungskapazität gegeben haben, und nicht nur von einem Teil Deutschlands in den anderen. Und dank einfallsreichen Post-dot-com-Startuppern kann man seinen Senf auch noch problemlos extrem schnell global lesbar machen. Mit Bildern, bunt und in Farbe.


Der Ball schrumpft und schrumpft, man kann ihm geradezu dabei zusehen. Und selbst das fliegen ist heutzutage so unkompliziert und teilweise fast billig, dass es in keinem Verhältnis mehr zu steht. Die wirklichen Billig-Flieger, also die die einen geradezu bezahlen noch nach London-Stanford zu fliegen, haben sich bisher nur in Europa durchgesetzt, aber auch Down-Under bewegt es sich. An sich ist es kein großes Ding schnell irgendwohin zu kommen. Das einzige was nervt sind Grenzbeamte, Kontrollen auf Dinge die der jeweiligen nationalen Sicherheit Schaden zufügen könnten wie Schuhbomben, Taschenmesser, Wasserflaschen, Deos, Zahnpasta, Äpfel, unpasteurisierte Milch oder anderes Teufelszeug. Oder Formulare über wann und wo und wohin und wieso und den etwaigen Aufenthalt im ländlichen Raum oder Mitgliedschaft in Terrorzellen oder Schurkenregierungen. Aber an sich kann einem das heute alles nichts anhaben, solange man das Glück hat in Europa, Nordamerika oder einer der vielen verstreuten ehemaligen britischen Kolonien geboren, heller Hautfarbe, und nicht der - sicherlich in Deutschland auf keinen Fall überhaupt nicht existenten - Unterschicht angehörig zu sein. Wenn dies alles also zutrifft oder jeweils nicht, und manchmal der Geduldsfaden lange genug ist, dann ist die Welt hier im Jahre 2007 ziemlich klein und wird immer kleiner.






Dort oben, links hinter der Gruppe großer Bäume, welche unser Nachbar neulich zum Wohle meiner Aussicht geschnitten hat sitze ich und schaue hinaus auf Wellington Harbor.

Dienstag, 21. August 2007

Neues aus der Paläontologie


Und Invertebratenpaläontologie kann doch ziemlich aufregend sein!

Irgendwo in diesem grauen Steinklotz steckt eine Riesenmuschel. Und um die rauszuholen haben wir angefangen dem Ding in Salami-Taktik auf den Leibe zu rücken und es scheibchenweise mithilfe dieses Wunderwerks schwäbischer Ingenierurskunst (obwohl diese Höllenmaschine aus dem Remstal kommt) freizulegen. Dieses Maschinchen unprosaisch von seinen Erbauern "Trennschleifer" genannt hört übrigens auf den Namen "The Beast" und ist die ideale Erweiterung zum Estwinghammer, unabhängig von jeder Steckdose und mit optionaler Hand-Kühlwasserpumpe. Sie hat sage und schreibe 4,4 2-Takt-Pferde, macht einen Höllenlärm, säuft Gemisch wie ein Loch und sägt mit einer Diamantscheibe alles wie Butter.

Das hab ich also heute getan und es wird mich noch eine Weile beschäftigen, ansonsten ist mein paläontologisieren mit weniger Lärm verbunden. Meistens sind die Stücke mit denen ich zu tun habe etwas kleiner und handlicher. Und sie lassen sich vorzüglich von einer Schublade in die andere stapeln. Das müssen sie weil die nationale Fossiliensammlung in neue Schränke umzieht, beziehungsweise von mir (zum Teil) umgezogen wird. Dementsprechend wühle ich mich (nicht wortwörtlich) durch die Tiefen der Sammlung, das ist teilweise wie in einer Schatzkiste zu wühlen, man findet immer was interessantes. Posidonien (Steinmannia sp.) aus Mössingen, Muschelkalk aud Rottweil, Ammoniten aus England und von der Alb, handtellergroße Haizähne, Wahlknochen etc.

GNS Science ist im übrigen in einem der wahrscheinlich interessantesten Bürogebäude des Landes untergebracht. Der Komplex wurde in den siebziger Jahren als nationales Filminstitut gebaut. Es verfügt über eine Studiohalle mit Werkstätten (da demontieren wir gerade unser Fossil), mehren Kinosäle (komplett 70er Jahre mit Samtvorhängen, bequemsten Sesseln) von denen der größte heute wohl der vornehmste Hörsaal ist, den man sich vorstellen kann, da können Holzklappbänke nicht gegen anstinken. Und dem Highlight einem Pool im Innenhof (wegen dem Löschwasser - wers glaubt wird selig) Das ganze mitten im Grünen umgeben von Park und Golfplatz.

Donnerstag, 2. August 2007

Mehr Skifahren

Leider hat es hier nicht immer nur tolles Wetter. Das mussten wir diese Woche erfahren. Mittlerweile hat mich mein Bruder Constantin heimgesucht und wir sind jetzt zusammen auf der Suche nach der Sonne. An sich war das Wetter die ganze Zeit sie ziemlich gut - die letzten paar Wochen wenigstens, davon gibt es aber keine Beweise, da mir jemand meine Kamera stehlen musste und ich daher leider nur erzaehlen kann von Sonnenschein, (beinahe) Pulverschnee und Skifahrertraeumen im Juli. Ich war im tiefen Sueden in Queenstown und Wakatane und habe mich die Suedalpen hochgearbeitet zurueck nach Wellington. Und es gab herrliche Skitage mit Blick auf den Pazifik aber leider nicht so viel Schnee wie gut gewesen waehre. (Australien dagegen hat den besten Winter seit 17 Jahren. Wie ihr wusstet nicht, dass man in Ausssie Skihfahren kann - ich bishaer auch nicht, bis ich die Wehklagen der Australier ueber ihren fruegbuchten Skiurlaub in Neuseeland im Lift hoehren musste. Aber die haben mir nur halb leidgetan.

However, wir sind nun wieder im Zentrum der Nordinsel bei grau/weissem (abhaengig von der Hoehe) kalten schlechten Wetter. Der Schnee ist "fruehlingshaft", (wegen Regen) aber es gibt zum Glueck auch noch heisse, kochende Schlammloecher und anderes hier in der Gegend was es zu besichtigen gibt.
Und alle die sich Sorgen machen, dass ich ja wohl zu viel Zeit habe und nur in der Weltgeschichtr rumfahre um zum skifahren zu kommen, der sei beruhigt, am Montag faengt der Ernst des Lebens wieder an und ich werde wieder (meistens) in geschlossenen Raeumen arbeiten und Fossilien sortieren.

Montag, 16. Juli 2007

Skifahren im Juli


Hier ein paar Vergleiche zwischen Österreich (Vorarlberg/Tirol) und Neuseeland (Nordinsel) und dem was man beim Skifahren sieht und erlebt:

Juli:
NZ: sonnig, blauer Himmel, knapp unter 0° auf 1600 m, SCHNEE
A: sonnig, wohl ziemlich warm, Schneebedingungen miserabel

Anzahl der Berge:
NZ: einer - der auf dem man skifährt
A: einige - stehen überall in der Landschaft

Aussicht:

NZ: ganz groß, ganz weit, und je nach Blickrichtung ein bis zwei schneebedeckte Vulkankegel am Horizont, grün unterhalb 1500 m.
A: Berge, viele Berge

Schnee:

NZ: frühjährlich, firnt auf am nachmittag, pulver selten da Klima zu feucht und ozeanisch
A: mehr, aber dafür nicht im Juli

Gefahren:

NZ: Vulkanausbrüche in verschiedenen Variationen, Lahars, UV-Strahlung, schlechtes Wetter, eher weniger lawinös - Schnee meistens gefestigt
A: Lawinen

Mooserwirt:

NZ: nicht vorhanden, zu gefährlich wegen binch-drinking Kultur
A: vorhanden, trotzdem gefährlich wegen Trink-Kultur (nur Bier im Café an der Talstation)

Skilehrer:

NZ: Schweizer
A: Österreicher

etc.

Ob ihr es glauben wollt oder nicht, ich hatte zusammen mit meiner Mitbewohnerin Marie drei unglaublich sonnige Tage am Mt. Ruapehu. Es kam uns nur eine einzige Wolke in die Quere und die hat es auch nur eine halbe Stunde lang ausgehalten. Schnee gabs zwar nicht in Hülle und Fülle und ein Meter Pulverschnee hätte zum perfekten Glück noch gefehlt, aber ansonsten bin ich noch nie im Juli so gut skigefahren.

Mittwoch, 27. Juni 2007

Der Berg ruft!

Nachdem es endlich Schnee hat, war ich am Wochenende mit dem Trampingclub mal wieder am Mt Ruapehu, an den ich mich so langsam gewöhne. Unser Plan war zwar nicht skizufahren, weil dazu leider noch nicht genug Schnee liegt. Der Berg hat den Nachteil, das die höheren Bereiche alles nackte Lavaströme sind und um den ganzen Schotter zu überdecken braucht es viel Schnee. Unser Plan war alpintechnik zu üben und mit Steigeisen und Pickel im Schnee zu spielen.
Wir sind am Freitagabend von Wellington losgefahren und hatten fünf Busse vollgepackt mit Leuten Rucksäcken uns Ausrüstungskrempel. Es gibt hier kein neun-personen Limit für PKWs, und die Sitzbänke in japanischen Kleinbussen sind zum schreien hart und haben keinerlei Seitenhalt. Nach einer Weile ist man ziemlich gerädert. Wir hatten als Unterkunft aus Budgetgründen nur ein Ferienhaus, großes Wohnzimmer, zwei Schlafzimmer und eine überdachte Terrasse. Und darin haben 41 Leute übernachtet - Zustände wie in einem Flüchtlingslager. Aber irgendwie hat es funktioniert, weil alle doch irgendwie hüttenerprobt waren und deshalb das Chaos und die Enge gewöhnt waren.

Das Wetter war sozusagen furchtbar, unten hat es geregnet und oben am Berg war es nur weiß und es hat gestürmt und geschneit. Das faszinierendste Erlebnis, für mich war aber die Schneekettenstory. Der Vulkan steht mitten in einer Hochebene und Schnee liegt nur oben auf dem Berg. Wenn weiter unten Schnee fällt herrscht Chaos. Nichts funktioniert mehr, Autos rutschen in Gräben, Menschen sterben, Schulen bleiben geschlossen und das Fernsehen hat einiges über den Ausnahmezustand zu berichten.

Wenn man nun auf den Berg hochfährt, kann es sein dass Kettenpflicht herrscht. Das ist aber nicht etwa so wie in den Alpen, das da eben ein Schild steht ab dem das gilt, sondern es gibt eine große Straßensperre. Ab hier kann man nicht mehr weiterfahren ohne Ketten, und die gleichen Leute die darauf hinweisen vermieten auch Ketten und das war das, was mich umgehauen hat. Die montieren die Ketten auch. Da stehen vier Leute im Schnee in Warnwesten und montieren Ketten.
"Das muss jemand professionelles machen, sonst ist das ja viel zu gefährlich sonst könnte man die Dinger ja verlieren." Ich hab mich kaum mehr gekriegt.

Donnerstag, 21. Juni 2007

Winteranfang


Schnee in den Rimutakas

Heute ist der kürzeste Tag des Jahres in Neuseeland. Und das Wetter ist dementsprechend: Grau, windig, trüb. Es wird um 5 Uhr dunkel und bei uns ist die Sonne um halb vier hinterm Berg. Aber gestern gab es Schnee in der Rimutaka Range, die man von Wellington aus sehen kann auf der anderen Seite der Bucht.
Winter ist hier anders als auf den nördlichen Kontinenten, weil die Bäume ihre Blätter nicht abwerfen. Es ist immer noch gleich grün wie im Sommer und ich habe sogar unseren Nachbar den Rasen mähen sehen. Alles wächst einfach weiter. Deshalb gab es auch keinen echten Herbst, die einzigen Bäume die bunt und kahl werden sind hergebrachte europäische Arten.

Daneben hat der Winter hier einen gewaltigen Nachteil: Es gibt nahezu keinerlei Isolation an Häusern und von Zentralheizungen kann man nur träumen. Auf Nachforschung zu diesem Thema kann man von Kiwis erfahren, dass das nicht notwendig ist, weil es hier ja nicht kalt ist - ich merks. Und außerdem ist Neuseeland ja auch eine Insel im Pazifik, es kann gar nicht kalt sein. Auch bei Temperaturen beständig im einstelligen Bereich ist das tragen von kurzen Hosen ziemlich normal. Und wenn es übrigens zu kalt wird dan zieht man longjohns (lange Unterhosen) unter die Shorts. Ich finde ja, dass das reichlich bescheuert aussieht, aber es ist ja beinahe Landestracht.

Wir haben zum Glück einen Ofen im Wohnzimmer und allerlei andere mehr oder weniger abenteuerliche Heizgeräte - ich weiß nicht was der TÜV dazu sagen würde.





Das sind die Treppen die man rauf und runtersteigen muss, um von der Stadt zu mir zu kommen. Die Aussicht lohnt sich auf jeden Fall, nur die Treppen runter zu unserem Haus können bei Nacht ohne Mond ziemlich dunkel werden und beinahe endlos.
Das letzte Bild ist der Beehive, das Parlament und der Regierungssitz von Neuseeland mit einem der wenigen kahlen Bäume in der Stadt.

Donnerstag, 7. Juni 2007

Back in Town

In dem Moment in dem ich das hier schreibe, findet gerade in Tübingen das Stocherkahnrennen statt. Und ich kann weder teilnehmen, noch zeitnah mitkriegen wie es ausgeht. Ich drück euch alle Daumen!


Einer der vielen Regenbogen auf meiner verregneten Tour, zum Schluss konnte ich sie gar nicht mehr zählen, geschweige den fotografieren.

Ich meinerseits bin gerade eben von ner Tour durch die Nordinsel zurück nach Wellington gekommen. Oh mein Gott, das ist die größte Stadt, die ich in 2000 km round-trip gesehen hab - so viel Schafe und Kühe könnt ir euch kaum vorstellen, die sind einfach überall!
Und auch an den Linksverkehr hab ich mich langsam richtig gewöhnt. Wers noch nicht weiß, die fahren ja hier unten links, wegen der allgemeinen Andersrumsigkeit, das hat was mit der Verkehrung an der Unterseite der Kugel zu tun und dem Nicht-Runterfallen.----ist zwar Blödsinn aber könnt genauso wahrscheinlich sein, wie die Story, dass England nicht vom kleinen Korsen besetzt wurde und Kanäle anstatt Kutschen als Hauptverkehrsmittel im 18. Jhdt. hatte. Und weil man die Pferde jeweils an der richtigen Seite haben muss hat man nun den Verkehr an der jeweiligen Seite.


Das erste internationale Verkehrsschild das ich hier gesehen habe. Ist wohl ein eindeutiger Anzeiger für eine kommerzielle Touristenfalle *g*.

Weil NZ Linksverkehr hat, können die Japaner übrigens ihre Gebrauchtwagen nach Neuseeland abstoßen, fast jedes gebrauchte Auto hier ist aus Japan. Ein seltsames Exemplar war ein BMW Z3 den ich gesehen hab. Wird zwar als deutsches Auto verkauft, wurde aber in den USA gebaut, in Japan verkauft und jetzt in NZ verramscht.
Neuseeland muss sich keine Sorgen um Abgasnormen machen, die Luft kann man hier gar nicht verdreckenn. Dafür gibts einfach viel zu wenig potentielle Autofahrer - obwohl wenn die könnten (Auckland hat eine höhere Auto-Dichte als L.A.), zu viel Luftaustausch und keinerlei dreckige Nachbarn.
Wenn die Luft verstinkt wird, dann aus dem Erdinneren. In Rotorua zum Beispiel, einer Stadt im Norden, stinkt es immer bestialisch nach faulen Eiern wegen aufsteigendem vulkanischem Schwefelwasserstoff. Man richt es geradezu von weitem. Ich war gestern zum zweiten Mal dort und es stimmt. Die Einheimischen merken das nicht mehr, die sind dran gewöhnt.


Der "Champagne Pool" bei Rotorua - stinkt nicht, dampft nur.


Ganz viele Schafe

Dienstag, 5. Juni 2007

Ich bin wieder da!

Eigentlich war ich ja nicht wirklich weg sondern immer nur in Wellington und ich habe mich schon so weit eingelebt, dass vieles vollkommen unspektakulaer ist, was an sich aeusserst erzaehlenswert ist.

Ein Update ueber meine Plaene: Ich habe mein Semester an der Uni beendet - also beinahe muss noch Klausuren schreiben, aber dann ist gut. Das heisst ich hab grad vorlesungsfrei und viel Zeit, hatte ich davor teilweise auch aber dafuer einen bescheidenen Stundenplan mit teilweise 1 Vorlesung am Tag fuenf Tage die Woche. Wieauchimmer, im Juli werd ich ein Praktikum bei GNS Science, dem nationalen geologischen Institut in Wellington (www.GNS.cri.nz)anfangen und produktiv werden.

Ansonsten lerne ich gerade zu segeln im Hafen von Wellington. Aus diesm Grund gibt es grad keine neuen Vulkanfotos, weil ich jeden Samstag damit verbringe die Mysterien eines windbetrieben Bootes zu begreifen, ins Wasser zu fallen und manchmal auch auf Wind zu hoffen. Man solls nicht glauben, Windy Wellington erlebte doch wirklich mehrere Samstage hintereinander Windstille, nur weil ich mir in den Kopf gesetzt hatte segeln zu wollen.

Und mein Auto wurde aufgebrochen, dass ist eine Neuigkeit. Das hoert sich viel schlimmer an als es eigentlich ist. Es stand bei uns auf der Strasse, irgendwie haben die Gauner das Schloss geknackt, kaputt ist nichts. Und geklaut haben si auch nichts, hab ich auf den ersten Blick festgestellt. Radio war eh kaputt, haben sie dagelassen. Das einzige was mir abgeht ist die Huelle vom Schaltknueppel. Der Vorbesitzer hat aus einem mir nicht vollkommen einleuchtenden Grund eine rote Lederhuelle nachgesrueset, die vollkommen nicht in diese Muehle gepasst hat. Nu ist sie weg, geklaut und was mir bleibt ist ein trauriger Stahlbolzen der aus einem Loch im Kardentunnel ragt. Funktioniert einwandfrei, sieht aber halt selten komisch aus.

Sonntag, 6. Mai 2007

Vom Bären gefressen

Nein, ich bin nicht von einem Bären gefressen worden - das wäre auch ein großes Wunder einen solchen hier zu finden. Eher hätte ich in einen Vulkan fallen können, auf einem Schneefeld abrutschen, einen schlammigen Abhang im Regen hinunterfliegen, bei einer nächtlichen Wildbachquerung ertrinken oder von Opposums angeknabbert werden können. All das ist aber nicht passiert, ich war nur die letzte Zeit ziemlich beschäftigt dies und das für die Uni zu schreiben. Es kommt aber zum Glück wider eine ruhigere Phase. Das Problem, ist dass man es an der Uni nicht so gemütlich hat wie in Deutschland, sondern, dass die ganze Zeit irgendwelche Assignments abgegeben und benotet werden wollen. So hat man die ganze Zeit was zu tun und die Note hängt nicht nur von einer einzigen Klausur ab (gut oder schlecht - man kann es nehmen wie man will). Auf jeden Fall musste ich ein paar Gletschervorstöße auswerten und mich mit magmatischer Petrologie und Vulkanen beschäftigen - könnte schlimmer kommen.

Taupo Volcanic Zone

Das sind ein paar Fotos von einer Vulkanologie-Exkursion.


Gletscher und Vulkane

und das ist ein Album über eine Gletscherexkursion (auch auf einem Vulkan)

Gerade komme ich von einem Audflug nach Kapiti Island zurück, dort haben wir Vögel beobachtet. Die Insel ist frei Nager und Opposum (Pest-free) und daher haben die Vögel wieder eine Chance.

Mittwoch, 11. April 2007

Kawkeka Range

Das lange Osterwochenende hat sich angeboten endlich mal länger raus zu kommen und die neuseeländische Wildnis zu erleben. Mit einer gar nicht so kleinen Gruppe vom Vic-Tramping-Club sind wir am Donnerstagabend Richtung Norden losgefahren. Unser Ziel war die Kaweka Range, an der Ostküste der Nordinsel. Irgendwann mitten in der Nacht, nach meheren Stunden Fahrt über leere Highways sind wir angekommen und haben dann kampiert um am nächsten Morgen loszukommen. Nachts habe ich dann festgestallt, dass es schon ziemlich empfindlich kalt werden kann im hießigen Herbst - mein Schlafsack war nicht ganz darauf eingestellt.
Am nächsten Morgen sind wir dann die letzten Kilometer zum Road End gefahren, steil bergauf über Schotterpisten, das war aber erst später richtig spaßig, als ich das Auto endlcih nicht mehr bis an den Rand vollgeladen hatte und es nicht mehr ständig hässliche Geräusche vom Unterboden gab. Leer sind diese Straßen eine Riesengaudi, man sollt nur auf Gegenverkehr achten und hoffen, dass der auch auf einen achtet.

Von Kaweka Range ...


Von Kaweka Range ...



Dann galt es die Rucksäcke festzuschnallen und ran an den Berg. Die Wanderwege hier sind eigentlich keine Wege, selten befestigt und selten markiert. Dafür ist herrlich wenig los. Die Landschaft die wir durchwanderten, ist vor allem von tiefen Tälern und Bergrücken geprägt. Die Geologie vor allem von tektonisch arg zerfahrener Grauwacke und daher alles extrem erosionsanfällig. Man kann auf den Bildern förmlich sehen, wie die Berge wegerodieren.

Von Kaweka Range ...



Am ersten Abend sind wir noch in der Dunkelheit dem Kiwi Creek gefolgt - das war der offizielle Weg zur Hütte. Es ging immer wieder fröhlich hin und her über den Fluss. Am Anfang war noch ein Wille da, trocken zu bleiben, aber irgendwann ist es einfach egal und auch sicherer einfach durchzuwaten, auch wenn es hüfttief wird. Da ist Kanne zu machen kaum zu vermeiden.

Von Kaweka Range ...


Das Hüttennetz ist ganz gut hier und es gibt sehr viele knallorange gestrichene Hütten. Meistens haben sie vier Schlafplätze einen Ofen oder offenen Kamin, einen Abtritt (auch orange) irgendwo ein paar Meter weg und einen Wassertank bzw sind an einem Bach. Wir waren zwar immer zuviele, als das es für jeden ein Bett gereicht hätte, aber es war wenigstens ein Dach über dem Kopf.
Insgesamt haben wir am Wochenende 50 km hinter uns gelegt und etliche Höhenmeter. Belohnt haben wir uns aber dadurch, dass wir am Sonntagabend als Tagesziel eine Thermalquelle hatten. Diese liegt mitten im Wald an einem größeren Fluss und man kann direkt vor Ort campen. Und es ist soweit ausgebaut, dass es zwei fest installierte Pools gibt, in die das warme Wasser aus dem Berg über ein Rohr eingeleitet wird. Nach drei Tagen schwitzen und Rucksacktragen sind wir so lange im warmen Wasser gesessen, bis wir angefangen haben uns aufzulösen(oder beinahe).

Von Kaweka Range ...



Von Kaweka Range ...


Von Kaweka Range ...


Von Kaweka Range ...



Kaweka Range Oster-Tramp